Über die Veranstaltung

Was ist der Bankathon / CashTechThon 2016 (CTT’16) – Die Zukunft der digitalen Geldkultur in und aus Europa?

Der Bankathon / CashTechThon ist ein zweitägiges Event zur kreativen Herstellung von Entwürfen, Piloten, Modellen und Artefakten über neue, innovative, praxistaugliche informationstechnische Lösungen für zukünftige Formen des Bezahlens, des Bankings, der Verwaltung und Herausgabe von Bargeld, Konten und Geldbörsen, der digitalen Identifikation von Individuen im Zahlungsverkehr, der zukünftigen Organisation finanztechnischer Produkte sowie der Unternehmen und Organisationen, die diese treuhändisch verwalten.

Über die grundsätzliche Emotionalität des Themas liest man wöchentlich in den Schlagzeilen, wie z.B. die Debatte um die 500,- € Note zeigt. Die vorliegende Veranstaltung nähert sich all dem aus dem neutralen Blickwinkel von Ingenieuren. Es geht uns um den Geld-Technologie-Innovations-Standort Österreich. Bargeld und Banknoten werden neben den digitalen Geldtransaktionen, regional und global ko-existieren.

Im 21. Jahrhundert denken Ingenieure und Wissenschafter in offenen Kategorien: „Wie kann man digitales Geld so sicher und privat machen wie Bargeld unter der Matratze?“, „Wie startet man eine Diskussion mit der regionalen Nationalbank, dass einen Crypto-Euro nach dem Muster von Bitcoin herausgibt?“, „Wie mache ich meiner Regierung klar, dass sie uns davor schützen könnte, dass man über dem großen Teich oder in China genau weiß, wann/wo/wie ich meinen Kaffee bezahlt habe?“, „Wie baue ich Payment- und Banking-Systeme so, dass gleichzeitig Privatheit extrem gut geschützt, Betrug gut und effektiv verfolgbar sowie die demokratische Kontrolle über den Zahlungsverkehr zumindest in jener Form vorliegt, wie man es aus der staatlichen Souveränität ableiten würde. Heute ist diese Sache ja recht einseitigen, kaum kontrollierbaren Mechanismen unterworfen.“

Am Beispiel des Zahlungsverkehrs, des Alltags im Payment, den Eigenschaften des digitalen Geldes und den Rechten des Bargeldes üben wir heute schon sehr praktisch im Voraus, was wir im digitalen Zeitalter unter Privatheit verstehen wollen. Und wenige, der wissenden Ingenieure sind froh über den Status heute: das reicht von SWIFT über den Bankenstandort Österreich / Europa bis zur realen Abhängigkeit von kaum demokratisch kontrollierbaren Realsystemen heute.

Wichtig und spannend für uns alle: Österreich ist international ein starker Innovations-und Technologietreiber in diesem Umfeld. Das wird dieser Event auch praktisch aufzeigen. Das Spektrum der Lösungen, die vorgestellt werden können, reicht von nützlichen digitalen Anwendungen (Apps), über neue Konzepte und Designs für digitale oder physische Bankfilialen (Konzepte, Modelle, Studien), neue Wege der geldwerten Abgeltung von Leistungen für die Konsumentinnen und Konsumenten bis hin zu zukünftigen (digitalen) Formen des Bargeldes (z.B. Kryptowährungen), seiner Verwaltung und Treuhänderschaft oder der Nutzung von Blockchain-Technologien abseits des derzeitigen Nutzung. Der Event richtet sich somit nicht nur an innovative Studierende der Studienrichtungen Informatik, Medien- und Wirtschafts-Informatik, sondern auch an angehende (weibliche und männliche) Architekten, Maschinenbauer, Mathematiker, Raumplaner, Wirtschaftsingenieure aber auch an Personen, die aus interdisziplinärer Sicht am Thema Bezahlen interessiert sind. – Dem aktuellen Bedarf und der globalen Veränderung entsprechend sind natürlich auch Vertrauens- und Sicherheitsthemen wie Privatheit, Transparenz, Schutz des Individuums, Schutz durch den Staat, Betrugsbekämpfung, Geldwäsche, Kosten des Bargeldes vs. Kosten des digitalen Geldes eine zulässiger Teil des Raumes an erwünschten Lösungen und Vorschlägen genauso wie praktische Konzepte, die sich mit der digitalen Migration im Bankwesen befassen oder den aufkommenden Themen um social consumerism, alternative banking, ethical investment und social media banking.

Der Event wird mit freundlichem Support und Unterstützung der Payment Services Austria (PSA), die im Jahr 2015 – weltweit erstmals gesamtstaatlich – die Debit-Bankkarte auf das Handy gebracht hat, veranstaltet und wird gemeinsam von der Forschungsgruppe industrielle Software (INSO) an der TU Wien, dem Fachbereich Rechtswissenschaften an der TU Wien, der Gruppe für Betrugsbekämpfung des Bundeskriminalamtes im Innenministerium sowie der Forschungsgruppe BABA (Balancing Banks) an der TU Wien durchgeführt. Der CTT‘16 führt Studierende und neugierige/fähige interessierte und innovative Menschen zusammen, um an einem Wochenende in Kleingruppen die neuen Möglichkeiten der Informations-technik und mobiler/web-basierter Systeme zum Nutzen für große Gruppen an Usern auszuloten und auszureizen. – Die Zukunft der Geldkultur in Europa.

Die letzten 5 Jahre haben Öffentlichkeit, Banken, internationalen Zahlungsdienstleistern, Mobilfunkern, verortetem Handel, Online-Handel, Nationalbanken, Betrugsbekämpfern, ja ganzen Regierungen gezeigt und nachgewiesen, dass der gesamte Sektor sich in einem stetigen globalen Umbruch befindet. Bequemlichkeit vs. Sicherheit, Kostenreduktion vs. Service-Qualität, globale Verfügbarkeit vs. nationale Sicherheit, individuelle Diskretion vs. Schutz des Gemeinwesens, proprietäre Lösungen vs. Open Loop Schemen, Compliance-Druck auf die Banken vs. Standort-Bedingungen und Vertrauen des Kunden, globale vs. regionale Interessen des Geldmarktes, starke Loyality-Konzepte für Handel und Banken vs. globale Angebote von Facebook, Google und Co. – die mobile und digitale Online-Welt ist in Bewegung.

Die Konsumenten werden mit jedem Jahr „more smart & mobile“. Jeder wird intensiver online oder mobil. Oder – wenn er/sie älter ist oder prinzipiell nondigital – nimmt sie/er an der digitalen Veränderung Teil über einen Verwandten bzw. einen „digitalen Agenten“. Sowohl die vorsichtig bewussten und schutzorientierten Stakeholder und die kritische Zivilgesellschaft als auch die hoch marktorientierte Wirtschaft stehen hier vor sehr großen gemeinsamen Herausforderungen und Chancen. Europäische Kulturkonzepte für (digitales) Geld, Banken, Payment-Services, Sicherheit, Privatheit, Fairness für alle Mitspieler im Sinne einer evolutionären Weiterentwicklung für das (voll-)digitale 21. Jahrhundert werden an diesem Wochenende gemeinsam gesucht: durch Experimente, Piloten, Studien, Apps, innovative Lösungen.

Der CTT’16 wird von einem Team an der TU Wien veranstaltet, das umfassende Erfahrung hat mit kreativen Events der vorliegenden Form. Das ausführende Team angeführt von Professor Grechenig (IT und Softwaretechnik) und Professor Haslinger (Rechtswissenschaften) ist davon überzeugt, dass subtile, evolutionäre und kultivierte Formen der Verwendung der Informations- und Kommunikationstechnologien geeignet sind, die ankommenden Wellen an Revolution in der Digitalisierung von Geld, Bezahlen und Bankwesen zu einer „sicheren und sehr nützlichen“ Technologie zu machen. Umfassende Erfahrung mit dieser Form von Veranstaltung konnte das Veranstaltungsteam bereits bei der Durchführung der Capture-the-Flag Events, beim codeFEST von Porsche, Skoda, Seat, Audi, MAN, Volkswagen oder in der NGO-Organisation und im Katastrophenschutz helpathon.at gewinnen.

Am Bankathon / CashTechThon Wochenende werden innovative Lösungskonzepte in folgenden Themenbereichen erarbeitet und als Pilot-/Prototyp/Konzeptstudie umgesetzt:

  • „Modern or Future Banking“ und „Modern or Future Payment“
  • Postmoderne Filiale: Hybrid, Fusion, Concept-Store or „Just Digital“
  • Digitalisierung des Bankwesens und neue Rollen/Arbeitsplätze
  • (Regionale) Loyality-Lösungen für Handel, Banken, Mobilfunk
  • „Daten sind das neue Gold“ vs. „Sichere Privatheit ist das neue Gold“
  • Neue Verfahren für etablierte „finanznahe“ Prozesse (z.B. Fin-Tech)
  • Mehrwert-Lösungen und „National Google“
  • Digitale ID im Banking und im Payment
  • Kryptowährungen, digitales Geld, Nutzung der Blockchaintechnologie

Vor Ort werden Gruppen von Betreuern die Teams bei Ihren Themen beraten. Es werden auch einige Werkzeuge zur Verfügung gestellt, um einen schnelleren Durchsatz bzw. eine vertieftere Umsetzungen zu ermöglichen. Beurteilt wird natürlich das relative Ergebnis der Gruppen. Folgende Unterstützungsteams und Werkzeuge konnten für den Event gewonnen werden:

  • PSA wird mit einem Team zur Beratung in Bank- und Payment-Fachlichkeit sowie mit einem Simulations- und Programmiermodell des BSM (Business Service Managers) der PSA inklusive der Zusatzfunktionen im Bereich Loyality für den Handel.
  • FIGO, die ihre Banking as a Service (BaaS) Plattform für den Event bereitstellt, die vor allem auf Bank-übergreifende Services abzielen, die in bestehende Systeme zu integrieren sind. Figo wird mit erfahrenen Beratern am Event teilnehmen.
  • RISE F&E in Payment stellt ein Technik-Team, das die Banking- und Payment-Suite „RISE BANK&CASH“ bereitstellt, die mobiles Bezahlen und NFC-Transaktionen sowie Terminals bis hin zu Live-Anschlüssen zu z.B. Kaffee-Automaten beinhaltet.
  • BK@Fraud (eine sehr innovative Gruppe im Bundeskriminalamt) steht mit einem Berater in Fraud-Forensics und internationaler Zusammenarbeit im Bereich Geldwäsche und Online-Betrug bereit.
  • BABA, die Forschungsgruppe an der TU Wien wird Berater für Kryptowährungen und digitales Geld bereitstellen sowie den Anschluss an eine aktive Bitcoin-Testinfrastruktur. Weiters steht diese Gruppe auch bereit, um FinTech-Lösungen thematisch zu begleiten, die eine Nutzung von Blockchain-Technologien abseits der Verwendung als Zahlungstransaktionsmedium erarbeiten.

Wie kann ich mitmachen?

Die Teilnahme am Bankathon / CashTechThon ist für alle Teilnehmer kostenlos.

Der Bankathon / CashTechThon richtet sich (nicht nur) an IT-Cracks, Programmierer, Softwareentwickler oder UX Designer – alle Studierende von österreichischen Universitäten, die dazu beitragen möchten, sind herzlich dazu eingeladen!

Gruppen von Studierenden, die gemeinsam schon gute Zusammenarbeit in Lehrveranstaltungen bewiesen haben, sind besonders gut geeignet beim Bankathon / CashTechThon in Team-Formierung teilzunehmen (können auch Teile solcher Teams sein). Im Team kommt in kurzer Zeit oft ein Mehr heraus. Personen, die einander schon kennen und miteinander gearbeitet haben, werden in der kurzen Zeit mehr Raum haben, an der Aufgabe selbst zu arbeiten.

Einzelne Teilnehmer sind gerne willkommen. Wir werden im Vorlauf und speziell am Freitagabend davor die Gruppenbildung und das Coaching dazu vornehmen. Es können sich somit sowohl ganze Teams, als auch einzelne Teilnehmer zum Bankathon / CashTechThon anmelden. Wer noch kein Team hat, bekommt die Möglichkeit, sich am Abend vor dem Bankathon / CashTechThon (22. April 2016) bei einer Get-Together Veranstaltung zur Teambildung und Ideenfindung zusammenzufinden. Teams sollten aus mindestens zwei Personen bestehen, jedoch auch nicht zu groß sein. Effizientes Arbeiten sollte möglich bleiben (8 Personen wären zuviel). Jedes Team wird an einem eigenständigen Projekt, z.B. in Form von mobilen Apps, Websites, Visuals oder Architektur-Entwürfen/Modellen arbeiten.

Am Ende der Veranstaltung werden die Ergebnisse des Wochenendes vor einer Fachjury präsentiert (10 Minuten live sowie ein langes Arbeits- und Dokumenten-Studium während der Competition) und drei Gewinnerprojekte gekürt. Ihr als Teilnehmer habt außerdem die Möglichkeit, „Insider und Umsetzer von der Innovations-Front“ kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und eure Fähigkeiten und Interessen für nützliche Zwecke einzusetzen bzw. Eure Ideen an der modernen Praxis zu reiben!

Welche Preise werden vergeben?

Diese Art von Event bedeutet für alle Teilnehmer auch einen großen Erfahrungsaustausch. Die Fach-Jury (Forschung, Banken, Wissenschaft, Aufsichtsbehörden, .BK) muss rasch und kurzfristig entscheiden und wird 5 Preise vergeben:

  • Kategorie: (nahe) Zukunft & Geld
  • Kategorie: (nahe) Zukunft & Bank
  • Kategorie: (nahe) Zukunft & Payment
  • Kategorie: (nahe) Zukunft & Finanz-Privatheit
  • Kategorie: 21st Century Money Thinking and its (even rather far) future

Wann und wo findet der Bankathon / CashTechThon statt?

Der Bankathon / CashTechThon findet am 23. und 24. April 2016 an der Technischen Universität Wien statt. Wenn du teilnehmen möchtest solltest du versuchen, an beiden Tagen dabei sein zu können. Für Getränke, Snacks und (bei Bedarf Schlafsäcke) wird gesorgt. WiFi ist vorhanden, bring bitte deinen eigenen Computer mit.
Die Teilnahme an der Get-Together Veranstaltung 22. April abends ist optional, wird aber zur Teambildung und Ideenfindung empfohlen.

Wer organisiert den Bankathon / CashTechThon?

Der Bankathon / CashTechThon wird von der Forschungsgruppe Industrielle Software (INSO) der Technischen Universität Wien, unter der Leitung von Prof. Grechenig, sowie von Prof. Haslinger, dem Informatikrecht-Spezialisten des Fachbereichs Rechtswissenschaften an der TU Wien organisiert und von vielen einschlägig befassten Persönlichkeiten unterstützt. Wir alle (externe und interne Ausrichter) beschäftigen uns seit mehr als einem Jahrzehnt seit den Anfängen dieser spannenden Geld-Kultur-Veränderung und wollen so einen Beitrag für den Standort Österreich und die Gesamtgemeinschaft von Organisationen und beteiligten Proponenten in dem Themenbereich der Digitalisierung des Geldes leisten. – Die Jury-Mitglieder werden von den beteiligten Institutionen entsandt. Als externer Hauptsponsor und Promotor der Veranstaltung fungiert die Payment Services Austria, eine Tochter der Österreichischen Banken. Die Österreichischen Banken unterstützen diese Veranstaltung über diesen Weg explizit im Sinne des Innovations-Standortes Österreich.

Weitere Informationen

Für weitere Informationen oder Fragen zum Bankathon / CashTechThon sende uns ein E-Mail an cashtechthon@inso.tuwien.ac.at oder bankathon@inso.tuwien.ac.at.

© des Events: Stefan Bachl, Gerald Fischer, Karin Kappel, Thomas Grechenig, Markus Haslinger, Christian Schanes, Franz Schönbauer